Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Elsen

„Mose spricht: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird“ (Ex 14, 13, Monatsspruch Juni)

Wir leben in rasanten Zeiten des Umbruchs. Viele der bewährten Institu­tionen funk­tio­nieren nicht mehr so, wie sie es teils ja sogar Jahrhunderte lang taten. Als Kirche sind wir da ganz vorn mit dabei. Es braucht neue Wege. Überall. Dabei geht es nicht nur um die Verteilung von Geld oder simple Umorganisationen. Es geht um jeden Bereich, in dem wir leben. Alles scheint sich gerade zu ändern! Und man muss nicht unbedingt konservativen Gemüts sein, um dabei den Überblick zu verlieren und Angst zu bekommen.
Diese Angst bricht sich Bahn. Manch­mal durch Wut und Brutalität. Wir sehen es an den gereizten Reaktionen und auch an der Hetze und sogar den Über­griffen auf Men­schen, die bestimm­te politische Ansich­ten vertreten. Manch­mal resig­niert man auch einfach, weil es schlicht zu viel ist.

Mose spricht genau zu euch in einer solchen Situation: Als das Volk Israel vor dem Schilfmeer steht – die tosenden Wellen vor sich, das wütende Heer der Ägypter hinter sich. Ihr erinnert euch vielleicht: Mose kam eines Tages und versprach ein besseres Land. Er versprach den großartigen guten Willen Gottes für dieses Volk, das gerade ein hartes Sklavendasein fristen musste. Sie mussten nur schnell ihre Sachen packen und sich auf den Weg durch die Wüste machen. Alles aufgeben, was sie hatten.
Und nun stehen sie dort in der Zwickmühle – kein Weg voraus und die brutale Konsequenz ihres Abbruchs im Rücken. Und natürlich bereuen sie ihren Schritt ins Ungewisse. Hätten wir doch niemals den Schritt in diese neue Welt getan! Das alte Leben war hart und hatte eben seine Tücken. Aber es war etwas, das wir kannten, und mit dem wir ja auch gut leben konnten.

Der Satz der Monatslosung für Juni ist Moses Antwort darauf: „Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird.“
Und hier stehen wir nun, mit unserer Angst und den Schwie­rig­keiten der sich rasant verändernden Welt, aber auch mit der Verheißung Gottes, die vor uns liegt. Und hoffentlich auch mit einem kleinen Mose im Ohr, der uns versichert: „Gott wird uns einen Weg bereiten, auf dem wir weitergehen können. Er verspricht nicht einfach und lässt uns dann auf dem Weg verhungern. Er hat seine Macht bewiesen, hat Menschen über­zeugt und in der Vergangenheit bereits Großes vollbracht. Er wird es wieder tun. Damit der Weg nach vorn weiter gehen kann!“
Das Vertrauen in Gott ist wichtig. Er bereitet seinen Weg, auch wenn der nicht immer einfach ist. Und als seine Menschen sollten wir diese Wege vorwärts gehen. Sonst wären wir schon damals in der Sklaverei Ägyptens stecken geblieben. Eines ist immer gleich geblieben: Der Weg Gottes führt nach vorn, durch Meer und Wüste, in das Land, in dem Milch und Honig fließen.

Herzliche Grüße!
Ihr Pfarrer Felix Klemme