Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Elsen

Orgelkonzert mit Thomas Schulze-Athens am 03.06.2023

Am 3. Juni erlebten wir das dritte der Kon­zerte zugunsten der Orgel­reno­vie­rung in unserer Kirche. Thomas Schulze-Athens spannte mit seinem Pro­gramm den Bogen vom 17. Jahr­hundert bis in die Gegenwart. Seine Erläu­te­rungen erleichterten dem zahl­reich erschienenen Publikum den Zugang zu den Werken.
Herr Schulze-Athens eröffnete sein Konzert mit J.S. Bachs Präludium und Fuge in C-Dur, der fröhlichen und strahlenden Tonart – passend zum Sommer­wetter. Unsere Orgel bietet dem Publikum die Möglichkeit, das Spiel des Organisten nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit den Augen zu verfolgen. So begann das Präludium über weite Takte ausschließlich mit Pe­dalspiel, was für Laien faszinierend ist.
Um sich weiterzubilden, ist J.S. Bach als junger Organist zum damaligen „Orgel-Papst“ Dietrich Buxtehude nach Lübeck gepilgert. Dabei hat er seinen geneh­mig­ten Urlaub um etliche Wochen über­zogen, was seinem Dienstherrn über­haupt nicht gefallen konnte. Bei Buxtehude gab es für den jungen Bach viel zu lernen, deshalb währte der Aufenthalt auch so lang. Buxtehudes Choralbearbeitung „Nun bitten wir den heiligen Geist“ war passend für die Pfingstwoche gewählt. Es begann ver­hal­­ten, bittend eben, und steigerte sich dann im Klang, bis es festlich pfingstlich endete.
Mehr als zwei Jahrhunderte übersprang Thomas Schulze-Athens mit dem dritten Werk des Abends. Der 1962 in Mannheim geborene Johan­nes Matthias Michel ist mit den Klängen des Jazz, Swing und Rock’n Roll aufge­wachsen, die die Ameri­kaner nach Kriegsende mit nach Deutschland gebracht hatten. Thomas Schulze-Athens bewies, dass unsere Orgel auch Jazz verträgt. Die vier Sätze der „Suite Jazzique“ von J. M. Michel sind sehr unterschiedlich im Charakter: mal jazzig, mal melodiös. Der letzte Satz, die Toccata jazzique, birgt französische Klänge in sich und lässt Ähnlichkeiten mit dem letzten Stück des Abends erkennen. Möglicher­weise hat Michel sich mit Léon Boëllmanns Musik beschäftigt. Dessen „Suite gothique“ ist ein beeindruckendes Werk und seine Begeisterung für den imposanten Baustil der Gotik findet ihren Niederschlag in dieser Kompo­sition.
Das Publikum dankte Thomas Schulze-Athens mit begeistertem Ap­plaus. Frau Ikenmeyer als stellver­tretende Vorsit­zen­de des Presbyteriums überreichte einen guten Wein sowie einen Blumen­strauß für Frau Schulze, die „alle Register gezogen hat“. Das Schlusswort unseres Organisten „Auf ein Neues“ lässt hoffen, dass wir auf ein weiteres Konzert nicht bis zur nächsten Orgel­renovierung warten müssen. Danke, lieber Herr Schulze-Athens, für diesen schönen Konzertabend!