Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Elsen

Wenn ich sehe die Himmel, ...

... deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
In einer lauen Sommernacht den Sternenhimmel beobachten, das wird bald wieder möglich sein, denn der Sommer steht vor der Tür.
Was gehen Ihnen für Gedanken durch den Kopf, wenn Sie die unzähligen Sterne betrachten? Vielleicht fallen Ihnen die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise ein angesichts der unend­lichen Weiten. Vielleicht denken Sie: Ob es wirklich andere Lebewesen dort draußen gibt? In der Fiktion des Filmes gibt es sie - doch in Wirklichkeit? Vielleicht denken Sie dann: Wie klein bin ich angesichts dieser Unendlich­keit. Einer von gut 7 Milliarden Men­schen auf der Erde, auf einem Planeten unter Milliarden von Planeten.
Da kann man selbst mitten in der schönsten Sommernacht schon einmal ins Überlegen und Grübeln kommen: Wer bin ich eigentlich? Wo komme ich her? Und gibt es ein Ziel in meinem Leben?
Oder auch: Gibt es einen Anfang, einen Ursprung dieses Universums? War es der Urknall? Und was war davor? Wenn es einen solchen Urknall gab, dann muss es auch eine Ursache dafür geben. Also, was war davor?
Chemische Elemente, die reagiert haben? Oder Gott?
Für den Beter des 8. Psalms ist es ganz klar, was sich ihm am Himmel zeigt: Es ist die Hoheit Gottes!
Gottes Größe zeigt sich dort, seine Macht und seine Schönheit. Der Mond, die Sterne, sie sind seine Geschöpfe! Gott selbst ist die Kraft, die hinter all der Unendlichkeit steckt. Und im Angesicht dieser Größe, dieser Er­habenheit und Schönheit der Schöp­fung fragt der Beter:
„Was ist der Mensch?“ (Psalm 8,5)
Aber er stellt diese Frage nicht verzagt: Was ist schon dran an diesem kleinen Geschöpf? Sondern er staunt: Was ist dran an uns Menschen, dass du, Gott, überhaupt an uns denkst, dass du dich unser annimmst, für uns sorgst, uns auf unserem Weg begleitest?
Im Psalm heißt es weiter:
„Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.“ (Psalm 8,6)  Mitten in dieser Unendlichkeit und Größe seiner Schöpfung sind wir von Gott besonders beachtet. Wir können darauf vertrauen: Weil er uns ins Leben gerufen hat, wird er uns durchs Leben geleiten, wird für uns da sein, sich unser annehmen. Selbst wenn wir uns klein und verloren vorkommen angesichts der Dinge, die wir kaum be­ein­flussen können in unserem Leben und in dieser Welt, bei Gott sind wir nicht vergessen.
Von ihm her kommen wir und bei ihm liegt unser Ziel. Das ist eine Gewiss­heit, in die ich mich bergen kann und die mir Halt gibt.
Und wenn ich dann in der lauen Sommernacht auf meiner Terrasse sitze und den Sternenhimmel beobachte, dann genieße ich das in dem Bewusst­sein, dass ich in dieser Unendlichkeit weder unbeachtet bleibe noch verloren gehe: Denn ich bin Gottes Kind.
Ich wünsche Ihnen wunderbare Sommertage und -nächte

Ihre Pfarrerin Elke Hansmann

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